Wie man Preis-Charts liest und versteht – Eine Einführung

Wie man Preis-Charts liest und versteht – Eine Einführung

Wenn Du gerade erst mit dem Forex-Trading beginnst, kann der Blick auf einen Preis-Chart zunächst verwirrend wirken: Linien, Kerzen, Zahlen – was bedeutet das alles? Die gute Nachricht: Sobald Du die Grundlagen verstanden hast, wird ein Chart zu Deinem wichtigsten Werkzeug im Trading.

In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du Preis-Charts liest und was Du daraus ablesen kannst. Du wirst lernen, welche Arten von Charts es gibt, wie sie aufgebaut sind und was es mit den verschiedenen Zeiteinheiten auf sich hat.

1. Was ist ein Preis-Chart überhaupt?

Ein Preis-Chart zeigt Dir, wie sich der Kurs eines Währungspaars über einen bestimmten Zeitraum entwickelt hat. Du kannst erkennen, ob der Kurs gestiegen oder gefallen ist, wie stark die Schwankungen waren und wann wichtige Bewegungen stattgefunden haben.

Warum ist das wichtig?
Weil Du damit nachvollziehen kannst, was der Markt gerade tut – und daraus ableiten kannst, was als Nächstes passieren könnte. Preis-Charts sind wie eine Sprache, die Dir erzählt, wie sich Käufer und Verkäufer im Markt verhalten.

2. Die wichtigsten Charttypen im Überblick

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein Kursverlauf grafisch dargestellt werden kann. Jeder Charttyp hat seine eigenen Besonderheiten. Für Anfänger sind drei Typen besonders relevant:

2.1 Linienchart – der einfache Überblick

Der Linienchart ist die einfachste Darstellung. Er verbindet die Schlusskurse jeder Periode zu einer Linie. Gerade für Einsteiger ist er gut geeignet, da er ein klares Bild vom übergeordneten Trend vermittelt – ohne zu viele Details.

• Gut geeignet für: Einen schnellen Überblick über den Trend

• Weniger geeignet für: Detaillierte Informationen über Kursverläufe innerhalb eines Tages

Beispiel:
Wenn der EUR/USD in den letzten Tagen gestiegen ist, zeigt der Linienchart eine aufsteigende Linie. Du siehst aber nicht, wie stark der Kurs geschwankt hat – nur, wo er geschlossen hat.

 

2.2 Balkenchart – mehr Details pro Zeitperiode

Der Balkenchart zeigt Dir deutlich mehr Informationen. Jede vertikale Linie stellt eine bestimmte Zeiteinheit dar (z. B. eine Stunde). Links am Balken siehst Du den Eröffnungskurs, rechts den Schlusskurs. Die Enden des Balkens markieren das Hoch und das Tief. So kannst Du erkennen, wie sich der Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums bewegt hat.

• Vorteil: Genaue Darstellung der Preisbewegung innerhalb eines Zeitraums.

• Nachteil: Etwas komplexer zu lesen, weniger visuell ansprechend.

Beispiel:
Ein langer Balken mit einem Schlusskurs unter dem Eröffnungskurs zeigt Dir, dass der Kurs in dieser Periode stark gefallen ist.

 

2.3 Candlestick-Chart – der Favorit vieler Trader

Der Candlestick-Chart ist im Forex-Trading der mit Abstand beliebteste Charttyp – und das aus gutem Grund. Er verbindet Information mit einer klaren visuellen Darstellung. Jede „Kerze“ zeigt Eröffnung, Schluss, Hoch und Tief. Wenn der Kurs gestiegen ist, ist der Kerzenkörper meist grün, wenn er gefallen ist, rot (die Farbwahl kannst Du in Deinem Trading-Tool anpassen)

• Vorteil: Viele Informationen auf einen Blick, leicht zu interpretieren.

• Nachteil: Kann am Anfang etwas überladen wirken.

Warum so beliebt?
Candlesticks sind visuell sehr klar – Du erkennst auf einen Blick, ob Käufer oder Verkäufer in einer bestimmten Zeit dominieren.

 

3. Zeiteinheiten – Was zeigt mir eine einzelne Kerze?

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zeiteinheit, die Du beim Betrachten des Charts einstellst. Jede Kerze (oder jeder Balken) steht für einen bestimmten Zeitraum – je nachdem, welchen Chart-Zeitrahmen Du auswählst.

• 1-Minuten-Chart (M1): Jede Kerze zeigt 1 Minute Kursverlauf → für sehr kurzfristiges Trading

• 15-Minuten-Chart (M15): Jede Kerze steht für 15 Minuten → ideal für kurzfristige Einschätzungen

• 1-Stunden-Chart (H1): Jede Kerze zeigt eine Stunde → guter Mittelweg

• Tageschart (D1): Jede Kerze steht für einen ganzen Handelstag → ideal für den Überblick

Beispiel:
Wenn Du auf einem 15-Minuten-Chart arbeitest, zeigt jede Kerze, wie sich der Kurs in genau 15 Minuten bewegt hat. Du kannst damit kurzfristige Bewegungen erkennen – aber der große Trend ist auf einem Tageschart besser sichtbar.

Je kleiner die Zeiteinheit, desto detaillierter siehst du die Preisbewegungen. Je größer die Zeitebene, desto besser erkennst du langfristige Trends.

 

 

Fazit: Der Einstieg ins Chartlesen ist einfach – wenn Du weißt, worauf Du achten musst

Wenn Du die Grundlagen verstanden hast, wird Dir ein Preis-Chart schnell vertraut vorkommen. Du wirst sehen:

• Wo der Markt hinläuft

• Wann wichtige Bewegungen passieren

• Und wie Du darauf reagieren kannst

Starte mit einfachen Liniencharts, taste Dich an Balken und Candlesticks heran – und finde heraus, welcher Stil am besten zu Dir passt.

 

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